Verschmelzung mit Siva

Im Jetzt Leben

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Lektion 127
Die Natur Der Hingabe

Hingabe ist im Hinduismus bekannt als Bhakti. Es ist ein vollständiger Bereich des Wissens und der Praxis in sich selbst, die sich zwischen dem kindlichen Wunder des Unbekannten und Mysteriösen und der tiefen Verehrung, die durch das Verstehen des esoterischen Zwischenspiels der drei Welten sich bewegt.

Der Hinduismus betrachted die Existenz als bestehend aus den drei Welten. Die erste Welt ist das physische Universum, die zweite Welt ist die feine astral- oder mentale Ebene der Existenz in welchem die Devas, oder Engel und Geister leben, und die dritte Welt ist die spirituelle Sphäre der Mahadevas, den Gottheiten und den Göttern. Hinduismus ist das harmonische Zusammenarbeiten dieser drei Welten. Die Religion erblühlt für den Hindu, während er zur Existenz der zweiten und dritten Welt erwacht. Diese inneren Welten inspirieren natürlich den Menschen zu einer Reaktion der Liebe und Hingabe und selbst Staunen. Sie sind so wundervoll.

Hingabe im Hinduismus geschieht in vielen Stufen und in verschiedenen Zyklen in der Zeit der Entwicklung der Seele. Alle Formen der Hingabe sind gleichwertig gültig, und keine beansprucht die einzig richtige Art der Verehrung zu sein. Es gibt die Verehrung der Stammesgottheiten, zu den Gottheiten, zu den Heiligen, und zum Sat-Guru. Aber der meist vorherrschende Ausdruck der Verehrung für den Hindu ist die Hingabe zu Gott und den Göttern. Im Hindu Pantheismus sagt man, sind 330 Millionen Götter. Aber trotzdem glauben alle Hindus an eine höchste Instanz die das ganze Universum durchdringt.

Die vielen Götter werden als göttliche Kreationen des einen höchsten Wesens wahrgenommen. Diese Götter, oder Mahadevas, sind echte Wesen, fähig zu denken und zu fühlen, weit über die limitierten Gedanken und Gefühle des verkörperten Menschen hinaus. Also, Hinduismus hat nur einen Gott, aber er hat viele Götter. Es gibt nur wenige dieser Götter, für die Tempel gebaut und Pujas ausgeführt werden. Ganesha, Siva, Subramaniam, Vishnu und Shakti sind die bekanntesten Götter im zeitgenössischen Hinduismus. Aber selbstverständlich gibt es viele andere, für die bestimmte Rituale oder Mantras in täglichen Zeremonien abgehalten werden, oft auch in häuslichen Schreinen. Diese schliessen Brahma, Surya, Sarasvati, Lakshmi, Agni, Chandra, Ayyappan, Hanuman, Maryyamman und viele andere ein.

Traditionellerweise adoptiert der Hindu einen Ishta Devata. Dies ist eine persönliche Gottheit die aus den vielen Hindugöttern ausgewählt wurde, sehr oft basierend auf den Familienhintergrund oder den starken Gefühlen zu einer bestimmten göttlichen Manifestation. Es ist die einzigartige und allumfassende Natur des Hinduismus, dass ein Gläubiger Ganesha verehrt, während sein Freund Subramaniam oder Vishnu verehrt, und trotz allem ehren beide des anderen Wahl und fühlen keinerlei Konflikt. Das völlige Verstehen und die universale Akzeptanz die einzigartig ist im Hinduismus, werden reflektiert in dieser Fähigkeit, verschiedene Annäherungen des Göttlichen unterzubringen, es erlaubt ihm verschiedene Namen und Formen Gottes nebeneinander zu verehren, auch innerhalb des Tempels. Es kann vorkommen, dass jemand eine andere persönliche Gottheit während der Jahre adoptiert, laut seiner spirituellen Entfaltung und seinen inneren Bedürfnisse.

Lektion 128
Die Götter Sind Lebendige Realitäten

Die Hindureligion bringt uns das Geschenk der Toleranz, welche verschiedene Arten der Anbetung erlaubt, verschiedene und persönliche Ausdrucksformen der Verehrung und sogar verschiedene Götter, um uns durch das Leben auf Erden zu leiten. Dennoch ist es eine einzige Religion unter einer einzigen göttlichen Hirarchie, die danach trachtet, dass die drei Welten harmonisch zusammen arbeiten. Diese intelligenten Wesen haben sich durch Äonen der Zeit entwickelt und sind in der Lage der Menschheit zu helfen, ohne selbst in einem physischen Körper zu leben. Die grossartigen Mahadevas mit ihren Scharen von engelhaften Devas, leben und arbeiten ständig und unermüdlich für die Menschen unserer Religion, beschützen und leiten sie, öffnen Türen und schliessen unbenutzte. Die Götter die von den Hindus verehrt werden leben in der dritten Welt, unterstützt von den Devas die die zweite Welt bewohnen.

Es ist im Hindutempel, wo sich die drei Welten treffen und die Gläubigen die Götter unserer Religion anrufen. Der Tempel ist wie ein Palast gebaut in welchem Gott residiert. Es ist das sichtbare Heim der Götter, ein geweihter Ort wie kein anderer auf Erden. Der Hindu muss sich auf eine sehr sensible Art und Wseise den Göttern nähern, wenn er sich in den Tempel begibt.

Obwohl der Gläubige selten eine psychische Vision der Gottgestalt erlebt, ist er sich aber der göttlichen Gegenwart Gottes bewusst. Er ist sich bewusst durch das Fühlen und durch das Erahnen der göttlichen Gegenwart im Tempel. Während er sich dem Allerheiligsten nähert, ist er sich voll und ganz bewusst, dass ein intelligentes Wesen da ist, das grösser und höher entwickelt ist als er. Dieser Gott ist sich des Gläubigen bewusst, beschützt ihn, und kennt seine innersten Gedanken, er ist fähig mit jeder Situation die der Gläubige ihm mental zu seinen heiligen Füssen legt, umzugehen. Es ist wichtig, dass wir uns der Gottheit auf diese Weise nähern – bewusst und überzeugt, dass unsere Nöte in den inneren spirituellen Welten Gehör gefunden haben.

Die physischen Representationen Gottes, sei es ein Stein oder Metallbild, ein Yantra oder eine andere heilige Form, sind ganz einfach der Ort an dem Gott sich manifestiert oder in seinem ätherischen Körper darüber schwebt. Es kann als eine Antenne wahrgenommen werden um die göttlichen Strahlen Gottes zu erhalten, oder als ein materieller Körper in oder durch welche der Gott in dieser ersten Welt sich manifestiert. Der Mensch nimmt einen Körper und dann wieder einen anderen in seinem Fortschritt durch die Zyklen von Geburt und Tod und Wiedergeburt. Ähnlich, die Götter in ihren feinen Körpern bewohnen für eine kurze oder längere Zeitspanne diese Tempelfiguren. Wenn wir Puja durchführen, ein religiöser Ritus, ziehen wir die Aufmerksamkeit der Devas und Mahadevas in den inneren Welten an. Das ist der Zweck einer Puja, es ist eine Art Kommunikation. Um diese Kommunikation zu etablieren, errichten wir einen Altar im Tempel und zu Hause. Dieser wird aufgeladen durch unsere hingebungsvollen Gedanken und Gefühle, die in die Umgebung ausstrahlen und das umliegende Gebiet beeinflussen.

Lektion 129
Zwiesprache Mit Den Göttern

Singen und Satsanga und zeremonielle Rituale tragen alle zu diesem heiligen Prozess bei. Sie erschaffen eine Atmosphäre, zu denen sich die Götter hingezogen fühlen und in denen sie sich manifestieren. Mit dem Wort “Manifest”, meine ich, sie kommen tatsächlich und wohnen dort und können auch eine zeitlang bleiben, vorausgesetzt die Schwingungen werden rein gehalten und das Umfeld ist ungestört. Der Altar nimmt eine gewisse Macht ein. In unserer Religion gibt es in der ganzen Welt Altäre im Tempel die von den Devas und den grossen Göttern bewohnt werden. Wenn du diese heiligen Orte betrittst, spürst du ihre Heiligkeit. Du spürst die Gegenwart dieser göttlichen Wesen und ihre Strahlung wird als Darshan erkannt. Die Wirklichkeit der Mahadevas und ihr Darshan kann vom Gläubigen durch seine erweckte Ajna-Sicht erfahren werden, oder auch als die physische Sicht des Bildes im Allerheiligsten, gekoppelt mit dem inneren Wissen, dass ER da ist, innerhalb des Mikrokosmos. Dieser Darshan kann von allen Gläubigen gefühlt werden und er wird stärker und verfeinert, während die Verehrung perfektioniert wird. Durch diesen Darshan können Nachrichten gechannelt werden, entlang der flimmernden Ausstrahlung, die von den Mahadevas ausgehen, sowie von ihren Repräsentanten, die Zweit-Welt Devas, die ihre Arbeit für die Altäre und Schreine ausführen.

Um Darshan zu verstehen, betrachte die tagtägliche und trotz allem feine Kommunikation der Sprache. Du hörst den Ton meiner Stimme durch das sensible Organ deines Ohres. Bedeutung kommt in deinen Sinn, weil du geschult bist durch das Wissen der Sprache die ich spreche, und gibst diesen Schwingungen eine Bedeutung. Darshan ist auch eine Schwingung. Sie wird zuerst in dem einfachen physischen flüchtigen Blick der Form der Gottheit im Heiligtum erfahren. Später macht die physische Sicht der clairvoyent Sicht Platz, oder einer verfeinerten Erkenntnis, erhalten durch die sensiblen Ganglien, innerhalb deines Nervensystems, den Chakras. Durch diese Rezeptoren wird eine feine Nachricht erhalten, manchmal sogar unbewusst. Vielleicht nicht sofort, aber die Nachricht, die der Darshan trägt, direkt von den Mahadevas – direkt von Lord Ganesha, direkt von Lord Muruga, direkt von Lord Siva selbst – offenbart sich in deinem Leben. Auf diese Weise sprechen die Götter. Es ist eine Kommunikation, echter als die Kommunikation der Sprache die du jeden Tag hörst. Es ist nicht nötig, die Kommunikation sofort zu verstehen. Der Gläubige kann den Tempel verlassen ohne ein äusserliches Gefühl, auch nicht in seinem intellektuellen Geist, dass da eine besondere Nachricht war und auch nicht genau wissend was der Darshan bedeutet hat. Selbst die Worte die du jetzt eben liest, mögen nicht völlig verstanden werden für Tage, Wochen oder selbst Monate. Die Tiefe des Sinnes wird sich selbst entfalten nach einigem Nachdenken.

Einen Hindu Tempel zu besuchen und Darshan von den majestätischen Göttern unserer Religion zu erhalten, kann das Leben eines Gläubigen völlig verändern. Es verändert den Fluss des Prana oder des Lebenstroms, innerhalb des Körpers. Es zieht das Bewusstsein in die tieferen Chakren. Es ändert seine Einstellungen und seine Haltung, die die natürlichen Konsequenzen von diesem Glauben sind. Aber der Wechsel ist langsam. Er lebt mit dieser Erfahrung Monate und Monate nach seinem Tempelbesuch. Er fängt an, die Gottheit kennenzulernen und zu lieben. Die Gottheit lernt ihn kennen und lieben, hilft und leitet sein vollkommenes Entwicklungsmuster. Wenn Darshan von einem grossen Tempel unserer Götter kommt, kann dies das Muster von Karma verändern, bis zu vielen Leben zurück, es reinigt und klärt Bedingungen die vor Hunderten von Jahren erschaffen wurden, und jetzt aber nur Samen sind, die darauf warten, sich in der Zukunft zu manifestieren. Durch die Gnade Gottes können diese Samen entfernt werden, wenn die Anzeichen in der Zukunft nicht die Evolution der Seele erhöhen würde.

Lektion 130
Die Bedeutung Der Ikonen-Verehrung

Hindu Tempel sind neu auf dieser Seite der Welt ebenso wie das Wissen, der sehr besonderen und gänzlich esoterischen Natur des Hindu Tempels ist im Westen unbekannt. Eines der grössten Missverstände die im Westen hochkommen, ist der Zweck und die Funktion von falschen Göttern. Die Jüdisch-Christliche Tradition warnt strikt gegen die Verehrung von falschen Göttern, obwohl, im Katholizismus sowie im Östlich-Orthodoxen selbstverständlich Heilige und ihre Bilder sehr ehrfurchtsvoll angebetet werden. Der Hindu betet seine Idole oder falschen Götter nicht an. Er betet Gott und die grossen gottähnlichen Mahadevas an. Das Bild ist nur ein Bild, eine Ikone oder eine Repräsentation oder ein Kanal einer Gottheit der inneren Ebene die darüber schwebt, oder in einer Statue lebt. Das physische Bild ist nicht nötig für diesen Vorgang. Gott würde seine Arbeit im Tempel auch ohne solch ein Bildnis tun, und tatsächlich gibt es Hindu Tempel welche im Allerheiligsten überhaupt keine Bilder haben, aber ein Yantra, ein symbolisches oder mystisches Diagramm. Es gibt andere Hindu Tempel die nur einen kleinen Stein oder einen Kristall haben, ein Zeichen dafür, dass hier Gott verehrt wird. Aber der Blick auf ein Bild erhöht die Verehrung des Gläubigen, es gibt seinem Geist einen Fokus eines heiligen Bandes zwischen den drei Welten, und erlaubt seinem Nervensystem sich für Darshan zu öffnen.

Sehen ist sehr kraftvoll. Sehen ist die erste Verbindung mit der Gottheit. Das Sehen der Ikone im Allerheiligsten stimuliert und steigert den Fluss der erhöhenden Energie oder Prana innerhalb des Geistes und Körpers. Jede Gottheit erfüllt gewisse Funktionen und ist verantwortlich, so zu sagen, für bestimmte Regionen des inneren und äusseren Geistes. Wenn man weiss, welche Gottheit verehrt wird, indem man das Bild der Gottheit dort sieht, entfaltet sich im geistigen Auge ein ähnliches Abbild und bereitet den Weg für eine tiefere Verehrung vor.

In einem Hindu Tempel sind oft eine Vielzahl gleichzeitiger Vorgänge und Zeremonien. In einer Ecke ist eine Grossfamilie, ein Klan, mit seinen Hunderten von eng zusammengehörigen Mitgliedern, sie können vielleicht freudig eine Hochzeit feiern. In einem anderen Schrein weint vielleicht eine Frau vor einer Gottheit, unglücklich wegen eines schweren Schicksals und sucht nun Trost. Irgendwo anders in der Menge wird ein Baby gesegnet, und verschiedene Gruppen von Tempelmusikanten füllen den Raum mit den schrillen Tönen der Nagasvaram und Trommeln. Wenn die Puja ihren Höhepunkt erreicht hat gehen die Brahminpriester ein und aus, verteilen Kampher und heilige Asche und Weihwasser an die Hunderte von Gläubigen, die alle einen Blick auf die Gottheit werfen wollen. All dies geschieht zu gleicher Zeit, ungeplant und trotz allem gänzlich organisiert. Es ist eine wundervolle Erfahrung, und solch eine verschiedenartige Zusammenstellung verehrender Zermonien und solch eine Intensität der Verehrung, kann nur in einem Hindu Tempel gesehen werden. Es gibt keinen anderen Ort auf der Erde genauso wie ein Hindu Tempel.

Esoterisch gesehen können die Götter im Tempel die im Mikrokosmos leben, ausserordentlich schnell mit jedem arbeiten. Da geht so viel vor sich, dass jeder das Gefühl hat, alleine zu sein. Der weinenden Frau wird der Moment ihrer Trauer erlaubt. Niemand fühlt sich gestört in den nahegelegenen Hochzeitsfeierlichkeiten. Niemand bemerkt sie. Der Tempel ist so aktiv, so gefüllt mit Menschen, dass jeder alleine gelassen wird in seiner Verehrung, so wie er es heute nötig hat – weinen oder lachen oder zu singen, oder still in Kontemplation in einer fernen Niesche zu sitzen.

Lektion 131
Der Mittelpunkt Des Tempels

Wie auch die Hindu Religion selbst, ist der Hindu Tempel fähig jeden zu absorbieren und zu umfassen. Es heisst nie, du musst auf eine bestimmte Weise die Götter verehren, oder du musst still sein, weil gerade eine Zeremonie stattfindet. Sie akzeptiert jeden, lehnt niemanden ab. Sie ermutigt jeden zu Gott zu kommen und bestimmt nicht nur eine einzige Art der Verehrung. Hindus möchten immer gerne in der Nähe eines Tempels wohnen, damit sie ihn regelmässig besuchen können.

Die Menschn lösen ihre Probleme in der Nähe eines Tempels. Hindus treten dem Tempel sehr ensthaft gegenüber und auch sehr informell. Es ist eine formale und informelle Angelegenheit. Zwischen Pujas können einige sitzen und reden und sich unterhalten, während wiederum andere beten. Du kannst selbst zwei Menschen finden, die im Tempel streiten, und die Bildgestalt ist der Schiedsrichter ihres Streites, die dann Klarheit des Geistes auf beiden Seiten gibt.

Jeder Hindu Tempel in der ganzen Welt hat seine eigenen Bestimmungen wie vorgegangen wird und was zu tun ist. In einigen Tempeln, eigentlich in den meisten Tempeln in Süd-Indien, sind alle Männer verpflichtet ihre Hemden auszuziehen und mit freiem Oberkörper einzutreten. Wie auch immer, wenn du in einem Anzug in einem Süd-indischen Tempel in New York bist, ist es in Ordnung. Du bist nicht verpflichtet dein Hemd auszuziehen. Jeder Tempel hat seine eigenen Gesetze, deshalb solltest du beim ersten Mal beobachten, was all die anderen machen, bevor du eintrittst.

Hinduismus ist die dynamischste Religion auf unserem Planeten, die Umfassendste und Verständlichste. Der Hindu ist zu jeder Zeit gänzlich erfüllt mit seiner Religion. Es ist eine Religion der Liebe. Die gemeinsame Bindung vereinigt alle Hindus in einen singularen spirituellen Körper und das Gesetz von Karma und Dharma, der Glaube an Reinkarnation, die alldurchdringende Gottheit, die zeitlose Traditionen und unsere Götter. Unsere Religion ist eine Religion der Nähe, einer zum anderen, durch die gemeinsame Bindung dieselben Götter zu lieben. Alle Hindus sind eine Familie, weil wir einen Gott nicht zu weit vom anderen trennen können. Jeder in seinem himmlischen Reich ist ebenso von einer Familie, einer göttlichen Hirarchie, die die Hindu Religion regiert und sie von undenklichen Zeiten an regiert hat, und das Sanatan Dharma bis in alle Ewigkeit regieren wird. Hinduismus wurde nie erschaffen, nie als eine Religion gegründet. Deshalb kann sie auch nie enden. Bis zu der Zeit als die Perser den Namen Hindu den Menschen angeheftet hatten die im Osten des Flusses Indus lebten und der Name Hinduismus später daraus entstand um die religiösen Praktiken ihrer Religion zu beschreiben, trug dieser uralte Glaube einen anderen Titel – die Sanatana Dharma, die Ewige Wahrheit. Der Sinn bestand darin, dass in jedem Menschen der Same oder die Zelle seiner totalen Affinität mit Gott als eine immerwährende Inspiration seiner sprirituellen Suche aller Offenbarungen existiert. Dieser anhaltende Sinn der allgegenwärtigen Wahrheit ist, dass Gott im Menschen in der Essenz von Sanatan Dharma ist. Solch eine innewohnende Wirklichkeit kommt Leben nach Leben nach Leben hoch, entfaltet die angeborene Perfektion der Seele, und der Mensch kommt tiefer in den erwachten Zustand seiner gänzlichen und kompletten Einheit mit Gott.

Lektion 132
In Gottes Gegenwart Stehen

In den anfänglichen Stadien der Verehrung kann eine Hinduseele mit Unglauben an die Götter kämpfen. Er wundert sich, ob sie wirklich alle existieren, ganz besonders, wenn seine eigenen Intuitionen unklar sind durch den Glauben und die Einstellung der westlichen existentialistischen Glauben und Einstellungen. Trotz allem spürt er ihre Existenz und dieses Gespür bringt ihn zurück zum Tempel. Er schaut nach Beweisen, vertieft in den Prozess, Gott selbst kennenzulernen. Er ist ermutigt und versichert durch Hunderte von Heiligen und Rishis, welche enge und anhaltende Verbindungen mit den Göttern ergründet und gefunden haben und die dann ihre Grösse in den Seiten der Schriften und Chroniken gerühmt haben.

Der Gläubige steht vor dem Allerheiligsten und erzählt telepathisch den Göttern ein Problem, und mit hoffnungsvollem Glauben geht er und wartet. Tage oder Wochen später, als er schon längst seine Gebete vergessen hatte, bemerkt er plötzlich, dass sein Problem verschwunden ist. Er versucht die Ursache der Lösung aufzuspüren und stellt fest, dass ein einfaches, günstiges Spiel der Umstände und Ereignisse dies bewerkstelligt hatten. Hatten die Götter nun seine Gebete erhört, oder wäre es sowieso geschehen? Er kommt nochmals mit einem Gebet zu den Göttern, und wiederum, nach gewisser Zeit, erscheint eine Antwort im natürlichen Ablauf des Lebens. Es scheint ihm, dass die Götter ihn hören und auf seine Nöte reagieren. Vertrauen und Liebe haben Wurzel gefasst. Er fährt fort, Jahr um Jahr den Göttern seine weltlichen Probleme darzubringen, während die Götter ebenso vorsichtig ihn in ihre himmlischen Sphären bringen, seine Seele mit Energie, Freude und Intelligenz beleben.

Der Hindu schaut zu seinen Göttern für sehr praktische Hilfe. Er glaubt inniglich, dass die Götter in ihren Wohungen in der Dritten Welt fähig sind, ganz bewusst mit den Kräften der Evolution im Universum zu arbeiten und glauben, sie könnten dann sicherlich auch einige kleinere Probleme beheben. Sie glauben ebenso innig, dass den Göttern die Versorgung des Menschen auf diesem Planeten gegeben ist, und sie nehmen sie wahr, durch ihre Dienste auf Erden, und dass ihre Entscheidungen gewaltig in ihren Implikationen sind. Ihr Überblick überspannt die Zeit selbst und dennoch ist ihr detaillierter Fokus auf die komplizierte Art der menschlichen Probleme genauso erstaunenswert.

Wenn ein Gläubiger sich für seine Ishta Devata entschieden hat, der eine Gott auf welchen seine Liebe und Hingabe gerichtet sein wird, diese Gottheit nimmt die Position seiner spirituellen Eltern ein. Viele von euch sind Eltern und wissen den unschätzbaren Wert den Korrektur und zeitliche Disziplin in der Erziehung der Kinder in verantwortungsvolle gereifte Erwachsene sein kann. Die Götter sind unsere spirituellen Eltern.

Wenn ein Gläubiger seine Versprechen nicht einhält, seine eigenen Schwüre verrät, die er sich selbst gegeben hat, wird seine Ishta Devata, oder persönliche Gottheit, die in seinem Leben präsent genug ist, lebendig genug in seinem Geist, all dies wissen. Der Gott hat die Fähigkeit in die Zukunft zu schauen und eine scharfe und oftmals schmerzvolle Anpassung oder eine harte Strafe im Leben des Gläubigen zu machen, um ihn vor schlimmeren und grösseren bevorstehenden Tragödien oder mentalen Abgründen zu beschützen.

Lektion 133
Wie Die Götter Mit Den Menschen Arbeiten

Die Götter behandeln nicht jeden gleich. Die Einstellung, dass alle Seelen gleich seien, und gleichberechtigt in richtigem und falschem Benehmen, ist nicht im östlichen Verstehen. Und es ist auch nicht die Art wie die Götter die Seelen des Menschen sehen. Es gibt jüngere und ältere Seelen, genauso wie es Kinder und Erwachsene gibt. Sie leben Welten getrennt in derselben Welt. Seelen, die nebeneinander leben, können eigentlich Hunderte von Leben auseinander sein in ihrer spirituellen Reife, der eine lernt jetzt, was der andere schon vor vielen Leben gelernt hat. Die Götter erkennen die Tiefe der Seele, und wenn an sie herangetreten wird, sehen sie den Gläubigen nicht nur wie er ist, sondern wie er war und sein wird. Sie helfen dem Gläubigen innerhalb der Sphäre der Intelligenz welche sie befehligen, zu verstehen.

Oft wird ein Gott in erster Linie eine spezialisierte Schicht des Geistes leiten. Er wird die Probleme herausfinden und die angeborenen Nuancen der geistigen Region. Folglich, wenn diesselbe Missetat von drei verschiedenen Seelen verschiedenen Alters unter ähnlichen Umständen begangen wird, wird es als drei verschiedene Missetaten von den Göttern gesehen. Eine ältere Seele ist bewusster, fähiger sich zu kontrollieren und deshalb hat sie mehr Verantwortung für ihre Aktionen. Sie hätte es besser wissen sollen und bemerkt, dass ihre Überschreitungen schmerzhafte Vergeltung bringen. Eine andere, weniger reife Seele, die noch nicht die Kontrolle der Emotionen die ihre Missetat provoziert hat, lernen muss, wird nur scharf gerügt. Noch eine andere Seele, so jung, dass das Bewusstsein noch nicht die Gesetze von Karma, von Aktion und Reaktion, begriffen hat und immer noch unerweckt für die emotionale Meisterschaft, die eine Situation fordert, wird nur leicht gerügt, wenn überhaupt. Die Götter in ihrem überbewussten Urteil der menschlichen Taten und Untaten sind unendlich fair und scharfsinnig.

Ihre Urteile sind gänzlich anders als die Vorstellung eines Gottes im Himmel der willkürlich rettet oder verdammt. Im Hinduismus sind alle Menschen dafür bestimmt, Befreiung zu erreichen. Nicht eine einzige Seele wird in alle Ewigkeit leiden, deshalb fällen die Götter in ihren Überlegungen kein, was wir als persönliches Urteil sehen würden. Ihre Dekrete führen nur das natürliche Gesetz der Evolution aus. Sie leiten die Seele immer zum Absoluten, und selbst ihre scheinbaren Strafen sind keine Strafen, sondern Korrekturen und Disziplin, die die Seele näher an ihre wahre Natur bringt. Jetzt natürlich ist das menschliche Gesetz nicht mehr so, ganz besonders heute, aber in den vergangenen Zivilisationen und in den grossen religiösen Imperien von Indien, waren solche gerechte Gesetzesgerichte, mit erleuchteten Männern der Gerechtigkeit, wo Urteile und Strafen nach genauer Prüfung des Einzelnen und seinem Dharma und die Pflichten und Erwartungen die ihn daran gebunden hatten zu erfüllen, zugemessen.

Es ist durch die Billigung der Götter, dass der Hindu die Praktiken des Yoga ausführt - die orthodoxe und strikte Hindu Wissenschaft der Meditation, die dazu führt, dass die Vielen mit dem Einen verschmelzen. Yoga ist der Höhepunkt vieler Jahre von religiösem und hingebungsvollem Dienst und kann nur erfolgreich sein mit der Unterstützung der Götter, die die Wächter der Tore der verschiedenen Strata des Bewusstseins sind. Diese Zustimmung, wenn einmal erhalten, kann und wird es der Kundalinikraft innerhalb des Kerns in der Wirbelsäule erlauben, sich sicher zu erheben und sich mit dem Höchsten zu vermischen, das allen Hindus bekannt ist, das das Absolute ist – zeitlos, grundlos – und raumlos. Aber zuerst muss noch viel Arbeit geleistet werden.