Verschmelzung mit Siva

Die Art Der Gedanken

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Lektion 204
Gedanken und Bewusstsein

Während der Mystiker sich in den Anfangsstadien befindet, versucht er durch seine Sadhana sorgfältig sein Bewusstsein vom denkenden Zustand des Geistes herauszuziehen, während er gleichzeitig, ohne nachzudenken, versucht zu erkennen, was er wahrgenommen hat. Es ist der Überblick dessen, was er erkannt hat, dass der Mystiker bestrebt ist, unterbewusst in einer Serie von Gedankenblitzen zu verstehen. Er weiss sehr gut, dass das Denken mehr die äusserliche Schicht ist. Mit jedem wachen Moment und selbst während des Schlafes, bemüht sich der Mystiker ständig seine intensive Beobachtung durch das Erkennen des Überblicks der Gedankenschichten zu stärken, statt durch sie zu denken. Mein Guru sagte oft, “Da ist ein Stuhl an der Spitze, setze dich darauf und schaue die Welt von dieser Perspektive aus an.” Der Mystiker sitzt ständig auf diesem Stuhl, schaut zu dem Geist von der Schwelle des Absoluten.

Es sind die niederen Emotionen, die, wenn stimuliert, Bewusstsein von den inneren Tiefen in die Gedankenschichten des Geistes bringen und somit die menschlichen Emotionen und Gefühle mit der Macht der Argumentation und Erinnerung stärken. Deshalb, für jene, die nicht zu tief mit den äusseren emotionalen Fallen verbunden sind, können bestimmte Sadhanas ausgeführt werden, um diese instinktiven Triebe zu regulieren und zu kontrollieren. Wenn sie weniger impulsiv und kraftvoll sind, hat man das Gefühl, fähig zu sein, seine Gedanken zu kontrollieren. Später dann, wenn Sadhana weitergeführt wird, hat man das Gefühl, dass Bewusstsein in und durch diese Gedanken reist, und noch später kommt das Gefühl über den Gedankenschichten zu schweben. Über die Gedankenschichten des Geistes zu schauen oder auf einen Teil davon.

Um ein Beispiel dieser Gedankenzustände und einen tieferen Zustand des Nichtdenkens, aber Gedanken erkennend, zu geben, stelle dir vor, vor einem Fernseher zu sitzen. Der Aparat ist noch nicht eingeschaltet, und du denkst über verschiedene Dinge die dich persönlich betreffen nach und du möchtest dich davon ablenken, indem du ein Fernsehprogram ansiehst. Wenn du dich dem Program zuwendest, dem Aparat gegenüber, hast du das Gefühl, die Gedanken, Gefühle und Emotionen des Programs zu verstehen, ohne eigentlich nachzudenken. Du verstehst einfach. Ähnlich kann auch der Mystiker der Beobachter des Spiels des Lebens genannt werden, weil er gänzlich mit seiner inneren Tiefe identifiziert ist, statt der Gedankenschichten und Strukturen, die er wahrnimmt.

Der Mystiker lebt in einem ähnlichen Zustand wie ein Kind, weil ein Kind nicht denkt, sondern nur wahrnimmt. Das Kind selbstverständlich, reagiert emotional auf einige seiner Wahrnehmungen, erst wenn er zwölf oder vierzehn Jahre alt wird, manchmal auch jünger, fängt er an, in die Gedankenschichten des Geistes zu treten. Der Mystiker kann absichtlich in diesen Zustand des Kindes durch Sadhana gelangen und selbstverständlich die Anlagen in sich erwecken um in den nächsten Zustand des Bewusstseins zu gehen.

Das völlige Konzept der Erschaffung von Gedanken, oder Gedanken des Geistes, die schon existieren, oder Gedanken und Konzepte die zerfallen oder zerstört werden, weil sie nicht länger gebraucht werden, ist total abhängig von der Natur des Sadhana des Mystikers. Es gibt vier verschiedene Perspektiven, den Geist von innen zu sehen. In Shum, werden diese vier Perspektiven shumef, moolef, simnef und defee genannt. Und selbstverständlich viele andere Kombinationen dieser Perspektiven können benutzt werden und wurden benutzt, somit entstanden verschiedene philosophische und metaphysische Ansichten, die wir heute kennen. Wie Gedanken im Geist gesehen werden, hängt ganz und gar von der Positionierung seines individuellen Zustandes des Bewusstseins ab. Dies wiederum, hängt ab von früheren vollzogenen Sadhana.

Lektion 205
Gedanken Und Offenbarung

Gedanken und Materie sind synonym. Sie müssen nur auf diese Weise gesehen werden um als solche verstanden zu werden. Vom äusseren Gebiet des Geistes, scheint die Materie getrennt vom Gedanken zu sein. Wie auch immer, von der zentralen inneren Perspektive des Mystikers sind Gedanken, Energie und Materie eins. Dinge und Formen sind und waren Manifestationen des Gedankenkonglomerates durch die Jahrhunderte. Selbstverständlich, wenn du belebte und unbelebte Materie mit deinem eigenen Begriffsvermögen ansiehst, dann werden sie sofort zu Gedanken reduziert. Auf diese Weise sieht es der Mystiker, der Selbsterkenntnis erreicht hat. Er weiss auch, dass Gedanken die von einer offensichtlichen, dauerhaften Natur sind, belebte und unbelebte Objekte, sich scheinbar schnell zu ändern scheinen.

Deshalb nehmen wir an, dass Gedanken, Energie und manifestierte Form ein und das gleiche sind, nur anders gesehen von den Nichterleuchteten. Deshalb müssen wir übereinstimmen, dass unmittelbar beim Denken über jegliches Segment manifestierter Form, wir einfach nur das individuelle Bewusstsein in den subtilen Äther des Geistes bewegen, wo Form in unmanifestierter Form existiert. Mit “unmanifestiert” meine ich, keine physische Grösse, Form oder Dichte zu haben. Deshalb, wenn Materie nicht Gedanken wären, wie könnten sie dann zu Gedanken reduziert werden? Dieses führt uns zu einer anderen Annahme der Form der Gedanken und Energie, und dies ist von der alldurchdringenden Energie, die Basis aller Form und Gedanken, die ursprüngliche Substanz des Geistes – innere und äussere Manifestation der Form. Würde dies entfernt, wäre keine Form, kein Gedanke - weder Innen noch Aussen. Das individuelle Bewusstsein des Menschen ist von der Natur von seiner alldurchdringenden actinischen Energie des Universums, ich sage “von der Natur von”, weil es ebenfalls verschiedene andere Qualitäten hat, eine Brücke zu sein zwischen dem Beobachten der Form und des Formlosen.

Es gibt verschiedene Schichten der Gedanken und von denen ist das Offensichtlichste, selbstverständlich das, was normalerweise als Denken bezeichnet wird. Die Gedankenschicht der Motivation der astralen Ebene, da sie von feinerer Natur und deshalb dauerhafter ist und dadurch alles äussere Denken leitet. Wir sind uns dessen nicht bewusst, bis wir anfangen mehr zu meditieren, und perfekt in Konzentration und Meditation zu sein. Wie auch immer, da gibt es noch ein anderes Gebiet der Gedanken, welches von der fünften Dimension des Geistes beobachtet werden kann, und dort sehen wir Formen in allen Phasen der Manifestation von einem Punkt im inneren Raum und Zeit. Wir können in die Zukunft und in die Vergangenheit schauen, ein einzelnes Objekt betrachten, und einen Wechsel in der Manifestation als neu sehen, individuelle Bilder eines Films, jedes Rahmenbild etwas verschieden vom anderen. Dies muss man wirlich erlebt haben um es zu glauben - dass alle Phasen der Manifestation und all die verschiedenen und vielfältigen Formen des Universums im grossen Bereich des Lebens existieren. Deshalb können wir daraus schliessen, dass es der Punkt in Zeit und Raum ist, wo unser Bewusstsein wohnt, das uns einschliesst, nur einen Bildausschnitt auf einmal in diesem Kreis der Kreation, Erhaltung und Auflösung der Form, welche uns immer wieder in die gleiche Kreation leitet.

Wenn der Mystiker seinen besonderen Punkt in Zeit und Raum erkennt, kann er willentlich um diesen Kreis des Lebens reisen, denn seine Kontrolle erreichte er durch früheres Sadhana das gut ausgeführt war in seinen früheren Jahren der Entfaltung.

Lektion 206
Bewusstsein Im Äusseren

Mit der Konzentration über eine Blume wird eine der Sadhanas, die dir gegeben wurden, wenn das Bewusstsein ruhig gehalten wird und nur die Blume im Geist existiert, ebenso wie ausserhalb deines Körpers, dann kann die Beobachtung und genaue Prüfung der Blume beginnen. Ein intuitiver Geistesblitz bringt das Wissen des totalen Kreislaufs dieser bestimmten Form in all ihren Phasen der Manifestation. Diesen intuitiven Geistesblitz erfahren jene, die gerade den Prozess der Meditation beginnen. Später dann kann der Prozess verlangsamt und erhalten werden. Wir können hier nicht einfallsreich sein oder phantasieren, denn nur durch die eigentliche Anpassung in diesen bestimmten Bereich in Zeit und Raum, beginnt man die Zukunft und die Vergangenheit, im Verhältnis zu betrachten.

Da man im externen Bereich des Geistes lebt, scheint es uns, als ob sich die Gedanken ständig ändern würden. Neue Konzepte kommen, alte gehen, so wie Gebräuche und Systeme des Lebens. Von einer inneren Perspektive gesehen, ist es ähnlich als ob man in einem Zug fährt, man sieht die Landschaft, Tiere, Menschen und Gebäude schnell an sich vorbeiziehen. Alles scheint sich zu ändern, aber dies bist nur du, der durch den Raum reist. Ebenso ist es im Geist. Du reist schnell durch den inneren Raum oder langsam, dies ist abhängig von der Art deiner Sadhana oder deiner natürlichen emotionalen Geschwindigkeit. Es ist durch das Festhalten an dieser Perspektive, dass ein schneller Einfall zu weiterer Erleuchtung erreicht werden kann. Wenn du an der Perspektive festhälst, dass manuelles Bewusstsein sich automatisch im pygmynischen Bewusstsein verfängt, als ein Opfer in einem gewaltigen, sich ständig wechselnden Konglomerat der pranischen Geistessubstanz. Du hast dies zweifellos bestimmt schon erlebt, da es die Erfahrung jener ist, die noch nicht zum inneren Pfad erwacht sind.

Was wir versuchen müssen zu sehen, ist die alldurchdringende Energie welche alle Form durchdringt. Es ist nicht nötig sich auf einen Gedanken zu zentralisieren, oder einer Reihenfolge von Bildern, im Gegensatz zu einem anderen um diese neue Perspektive zu erreichen, weil wir nicht, auf eine Art, zu ihm hochklettern können. Wir müssen zu ihm hinunter, indem wir tief in die Essenz des Geistes gehen und die allesdurchdringende Kraft anschauen. Wir kommen aus diesem Zustand als reines unbehindertes Bewusstsein heraus, fähig in sie zu fliessen und abgetrennt in die bekannten Bereiche des Geistes zu fokusieren die das darstellen, was wir “unser Leben” nennen und während neue Nischen des Geistes vor unseren Augen erwachen, fliessen wir ungehindert von ihnen, hinein und hinaus, und ungestört von dem was gesehen wird.

Lektion 207
Die Quelle Der Gedanken

Manchmal sind die Gedanken die du denkst nicht die deinen. Dein individuelles Bewusstsein kann unbeabsichtigt in einen Bereich des Geistes in dem jemand anderer bewusst ist, gezogen worden sein. Somit, unbeabsichtigt liest du die Gedanken von einem anderen, als die deinen, und wenn sie in einer Weise sind, denen du nicht zustimmst, ist es möglich, dass du von dir enttäuscht bist. Scharfe Wahrnehmung muss immer vom Aspiranten auf dem Pfad angewendet werden um zu unterscheiden, was was ist. Dies ist schwierig, aber du solltest Gedanken immer hinterfragen, die dir plötzlich in den Kopf kommen, und versuchen herauszufinden, ob sie tatsächlich deine eigenen Gedanken sind oder die eines anderen.

Ein allgemeiner Grundsatz, dem du folgen kannst um deine persönlichen Gedanken von denen der anderen zu unterscheiden, ist dieses. Sobald du anfängst dein Denken zu hinterfragen mit dem Gedanken ob sie von dir sind, wirst du fortfahren auf diesselbe Weise zu denken nachdem die Fragen zurückgehen. Wie auch immer, wenn sie von jemand anderem sind, durch die einfache Art des Fragens, ob sie sind oder nicht, hast du das Bewusstsein vom Bereich des Geistes in welchem sie vibrieren, entfernt. Dann, wenn die Fragen vorbei sind, wirst du diesen Trend der Gedanken vergessen und wirst weiter mit deinen eigenen Gedanken gehen. Ihre Gedanken werden in deiner Erinnerung verblassen, auf ähnliche Weise wie es deine Träume tun, wenn du am Morgen ewachst.

Dies ist auf keinen Fall eine Einmischung, dass du jede Minute des Tages dein Denken befragen solltest, so wie ich es eben beschrieben habe. Sehr oft ist es aber mit Menschen, die wir lieben, ebenso wie mit anderen Freunden und Bekannten, du möchtest dich immer in ihrem Bereich des Geistes bewegen, und sie in deinem. Es ist nur in seltenen Fällen, dass Gedanken einer unbequemen Art, einer instinktiven Art, besonders sexuell, sich gegen dein Sadhana entgegenwirken. Mein Rat ist, besser als dich zu beschuldigen, frage dich zuerst, ob solche Phantasien wirklich die deinen sind. Massenhystrie und Angst einer nationalen oder globalen Katastrophe können ebenfalls von sensiblen Menschen aufgenommen werden, machmal unbewusst. Entlang der gleichen Linie, wir sollten wachsam sein.

Da ist ein Einsiedler, der ehrwürdige Markanduswami, der in einer einfachen Lehmhütte in Sri Lanka lebt. Er ist sehr alt, und war viele Jahre lang der Disciple von Jnanaguru Yogaswami. Eigentlich war jede Äusserung ein Zitat von seinem Guru. Eines Nachmittags in seiner Hütte erklärte er Yogaswami’s Vorgehensweise wie mit Gedanken während der Meditation umzugehen sei. Er sagte: “Yogaswami sagte, realisiere das Selbst selbst. Du möchtest dieses Buch lesen, dieses Buch und all jene Bücher. Das Buch der unendlichen Weisheit ist hier (und er deutete auf seine Brust). Besser öffne dein eigenes Buch.” Die Beschreibung die er mir gab, dieses Buch zu öffnen war: “Wenn du in Meditation bist, beobachtest du den Geist. Hier und da hüpft der Geist. Eins, zwei, drei …. ein Hundert. In einigen Sekunden geht der Geist zu hundert Orten. Lass ihn sein. Beobachte sorgfältig. Hierhin un dorthin rennt der Geist. Vergiss das Selbst für keine Sekunde. Lass ihn überall hingehen, selbst wenn er zu hundert Orten geht, musst du ihn zu hundert Orten begleiten. Du darfst nicht einen einzigen entgehen lassen. Folge ihm und bemerke, “Er geht dahin. Jetzt geht er dorthin.” Du darfst nicht ein einziges übersehen. Das ist das Rezept das Satguru Yogaswami mir gab um mein inneres Buch zu öffnen. Er sagte, “Beobachte sehr aufmerksam und lerne Dinge die von Innen kommen aufzunehmen. Diese Mitteilungen sind sehr kostbar. Du kannst ihn mit keinem Preis vergleichen. Erkenne das Selbst durch dich selbst und öffne das innere Buch. Warum öffnest du nicht dein eigenes Buch? Warum benutzt du es nicht? Warum öffnest du nicht dein eigenes Buch? Welch einen leichten Weg beschreibe ich hier für dich! “

Lektion 208
Der Beobachter Sein

Wir können dies vom Standpunkt des Mystikers aus sehen, er ist der Beobachter. Und da der Spiegel absolut nicht verfärbt ist von dem was er reflektiert, ist es auch nicht der Mystiker in seinem perfekten Zustand, ebenso dein perfekter Zustand, da der Beobachter direkt da ist, tief in dir. Das nächste Mal, wenn du in Meditation bist, befolge den Ratschlag meines Gurus für uns alle und beobachte deine Gedanken. Sei dieses standfeste Bewusstsein, Form behaltend in seiner eigener Perfektion. Alles was du tun musst, ist zu beobachten wie dein Geist denkt. Dann und nur dann, erfährst du deinen perfekten Zustand des inneren Wesens. Der einzige Unterschied zwischen dem Jnani und dem Novizen ist, dass der Jnani länger dort ist als der Beobachter, wohingegen der Novize dies nur für einen Augenblick von Zeit zu Zeit erfährt.

Das ist das Ergebnis von grossem Überfluss deiner Sadhana, und dann, wenn der Beobachter einmal innerhalb einer neuen Plattform stabilisiert ist, beginnt ein neuer Anfang. Es gibt viele Vorbereitungen die du verrichten kannst, um diesen verlängerten Zustand schneller zu erreichen. Es gibt einige Dinge die zu tun sind und einige die zu unterlassen sind, all dies müssen wir beachten und genauestens befolgen. Reguliere deine Einatmung and atme genau soviele Atemzüge aus, wie du eingeatmet hast und fühle die Glückseligkeit deines Körpers während er sich entspannt und harmonisiert. Erlaube keine Nachsicht mit sexuellen Phantasien, nicht einmal einen Moment. Stelle deine Diät auf sattvische Kost um, die über dem Boden wächst. Erlaube dir keine mentalen Argumente mit dir selbst oder anderen.

Diese vier Vorschläge sind die Grundlagen um deinen Geist, ebenso das Unterbewusstsein vom Schund zu befreien, indem du nicht mehr davon anhäufst. Sicherlich sind die Resultate geschwächt, wenn ein Aspirant morgens meditiert, sich am Nachmittag mit mentalen Argumenten herumschlägt und sexuelle Phantasien hat bevor er einschläft, oder zu irgend einer anderen Zeit. Seine yogischen Disziplinen würden dann einfach seine Phantasien stärken und auch ihre Auswirkungen, genauso wie die Erregung der mentalen Argumente. Deshalb, wenn diese beiden Barrieren aus dem Weg geräumt sind, ist der Pfad sauber, das Sadhana leichter auszuführen und die Resultate kumulativ.

Am Anfang deiner Übung, wenn du versuchst die Art des Bewusstseins zu entschlüsseln, im Vergleich zu der Natur der Gedanken – welche zufriedenstellend getan werden müssen, bevor das Bewusstsein wirklich getrennt werden kann - unterlasse es, dich selbst oder andere, zu kritisieren während du anfängst die vielen Dinge über die du die ganzen Jahre nachgedacht hast, zu beobachten. Fakt ist, wenn du einmal fähig warst deine eigenen Gedanken, selbst kurzfristig, zu beobachten – obwohl du vielleicht unglücklich über viele dieser Gedanken bist, weil sie nicht konform zur neuen Philosophie und deiner Ansicht passen, in welcher du interessiert bist und schätzt, und obwohl du einige Gedanken und Ansichten verabscheust – bist du bereits etwas getrennt von ihnen. Deshalb mache die Dinge nicht schlimmer, indem du deine Gedanken und mentalen Gewohnheitsmuster kritisierst, die du beobachtest. Dies kann Spannungen im Nervensystem verursachen und gezielt gegen das Pranayama arbeiten, das du praktizierst und die Ergebnisse zunichte machen. Vielmehr behaupte dich, der Beobachter zu sein in diesem frühen Stadium und befolge die zwei Verbote, die ich gerade erwähnt habe. Wunderschöne philosophische Gedanken und verfeinerte Gefühle füllen und nehmen den Platz von Minuten oder Stunden ein, die vorher in mentalen Argumenten und instinktiven Phantasien benutzt wurden.

Lektion 209
Nach Einer Neuen Perspektive Suchen

In der philosophisch-theologischen Perspektive des Geistes, welche ich moolef nenne, sehen wir Gedanken von einem zum anderen reisen. Von einem Punkt des Betrachtens aus, scheinen sie dies zu tun. Sie reisen nicht nur von einer Person zur anderen, sondern werden sogar vor unseren Augen gesehen, schnell vorbeiziehend und unser Bewusstsein verlangt und befiehlt, mit ihnen zu reisen.Wir sind dann mit der umständlichen Aufgabe konfrontiert, den Geist zu beruhigen, indem wir uns bemühen, diese Gedanken zu kontrollieren. Durch die Kontrolle des Atems und verschiedene Arten vorheriger Absprachen, welche sich vermehren, wenn wir mit der Verrichtung unseres Sadhanas fortfahren, die tiefe, mystische Perspektive, welche ich schumef nenne, legt bald das individuelle Bewusstsein tief genug in uns, ungestört durch physische oder emotionale Umwälzung und intellektuelle Tangente, dass die Welt der Gedanken als stationär angesehen werden kann, und es ist das Bewusstsein, das sich von Gedanke zu Gedanke bewegt, es scannt und registriert was es sieht. Dieses, wie ich schon vorher erwähnte, ist die Perspektive, die erwählt und erreicht werden sollte durch die Ausführung von Sadhana.

Der Zustand der erreicht und erhalten werden sollte während deines ganzen Lebens, ist, an einem Ort in den inneren Tiefes des Geistes zu verweilen, gänzlich bewusst an diesem Ort zu sein, ebenso wie bewusst zu sein, was um dich herum geschieht. Indem du der Beobachter bist, wird Unwissenheit zerstreut, Emotionen werden unterdrückt und die sich aufbauende Erregung wird verringert. Indem du der Beobachter bist, ist das Gesamtbild des Lebens präzise, und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Inneren und dem Äusseren wird beibehalten. Im Verlauf dieser Übung werden deine Ansichten über die Wirklichkeiten des Lebens so wie du sie gesehen hast, getrennt. Erinnere dich immer, dass eine anfängliche Unzufriedenheit aufgetreten ist um den Beginn der inneren Suche zu erzwingen. Es war diese Unzufriedenheit, welche zuerst bewusst den tieferen inneren Zustand etablierte um fähig zu sein, deinen Geist im Denken zu beobachten und Erfahrungen sich ereignen. Aber dieser Zustand, einmal erreicht, ist nicht leicht zu halten. Übung ist nötig um Vertrauen zu geben und neue Gewohnheitsmuster in den äusseren Bereichen täglicher Bekundungen zu akzeptieren. Diese Übung ist das ständige Ziehen des Bewusstseins von innen und von da, diesem einen zentralen Punkt, schaut es heraus auf den Geist. Nur wenn dieser Akt immer und immer wieder durchgeführt wird, kommt Erfolg und bleibt.

Wenn du noch nie erfahren hast wie dein Geist denkt, deine spielenden Emotionen beobachtet, deinen Körper betrachtet wie er sich bewegt während du in ihm lebst, dann findest du es schwierig, diesen Zustand der ewigen Beständigkeit innerhalb eines zentralen Punktes tief in dir zu begreifen.

Da wir irgendwo ansetzen müssen, lass uns mit dem Körper beginnen. Die Augen beobachten die Hände bei der Arbeit und während sie dies tun, können wir über die Hände nachdenken. Ebenso, einen Schritt weiter, ist es möglich, über die Augen nachzudenken und innerlich den Mechanismus der Sicht zu beobachten. Es gibt ein “Du” da drinnen, das den Mechanismus der Sicht beobachtet, die Augen, die Augen sehen, die Hände, die Gedanken über die Hände, Augen und Sicht. Dieses “Du” ist der Beobachter, der Zeuge - der Zustand in dem der Mystiker bewusst bewusst ist. Dieser Zustand und diese einfache Übung, bewusst zu werden, ist nur für eine kurze Zeitspanne möglich, und wenn du einmal das Prinzip verstanden hast, das angewendet wurde, ist der Erfolg gesichert.

Lektion 210
Werde Der Beobachter

Wir müssen uns bewusst sein, dass es nur das wiedererweckte Bewusstsein, in einen natürlichen Zustand ist, und es ist nichts Mystisches, Schwieriges oder Innerliches das geschehen muss, um von einem zentralen Punkt des Geistes, Bewusstsein im Inneren und Äusseren gleichzeitig zu halten. Es ist nur, weil wir nicht daran gewöhnt sind, auf diese Weise zu denken, deshalb erscheint es schwierig. Aber kleine Kinder sind die meiste Zeit in diesem Zustand und es ist ganz natürlich für sie.

Die anfänglichen Phasen den Geist beim Denken zu beobachten werde ich beschreiben als ob du ruhig sitzen würdest, mit geöffneten Augen und während du an nichts Besonderes denkst, einfach nur das siehst, was um dich herum ist, die ganze Zeit fühlst du dich etwas leer in deinem Inneren, aber doch siehst du das, was vor dir ist, auf deiner rechten Seite, auf deiner linken Seite, über dir, unter dir, und wissend, was jedes Objekt ist, aber nicht nachdenkend über ein Objekt, oder eine Kollektion von Objekten. Deine Augen beobachten; der, welcher dahinter lebt, ist der Beobachter. Die Objekte die der Geist wahrnimmt sind ähnlich wie Gedanken.

Wenn du deine Augen schliesst und du beginnst über die Objekte nachzudenken, die du angeschaut hast und die Umgebung in deinem Geist zu duplizieren, indem du Gedankenbilder dieser Objekte machst, ist da ein tieferes Du, das der Beobachter dieser Gedanken ist. Dies kannst du während des ganzen Tages praktizieren, beinahe überall wo du bist. Du benötigst keine besonderen Fähigkeiten oder Übungen. Es kann zu jeder Zeit gemacht werden. Du wirst dir einfach der natürlichen Prozesse der Wahrnehmung des Bewusstsein und der Gedanken bewusst, welche Tag für Tag während deines ganzen Lebens bis zu diesem Punkt da waren.

Jedesmal, wenn du übst, der Beobachter zu sein und die soeben erwähnte Methode benützt und sobald du anfängst Erfolg damit zu haben, wirst du sofort die Wirkung der Realisierung in dem Masse der Beteiligung im äusseren Geist erhalten, welche geschah zwischen diesen Perioden der Übung.

Du bemerkst, je mehr du regelmässig praktizierst, zunehmend, immer öfter, wirst du dich erinnern fortzufahren. “Der Zeuge” in der Mitte des täglichen Lebens – während du im Verkehr warst, mit Menschen sprachst, eingekauft hast in überfüllten Läden, selbst während eines Arguments oder auf dem Höhepunkt eines kreativen Flusses. “Du” der Beobachter, wirst präsidieren und im Präsidieren wirst du die innere Ausstrahlung, so wichtig für ein volles und fruchtbares Leben, haben.

In diesem Sinne, sei ermutigt, weil wir uns erinnern müssen, dass die ganze Beteiligung in den Äusserlichkeiten des Geistes die kulturelle Eigenschaft dieses Jahrhunderts zu sein scheint. Deshalb kann es einige Jahre dauern dieses Muster zu ändern. Inneres Bewusstsein in die Ausgangsbasis zu senden ist nicht leicht, wenn der Rest der Welt in die entgegengesetzte Richtung steuert. Wenn du zuerst nur einige Minuten am Tag fähig bist den Geist denken zu sehen oder die Augen beim Sehen zu beobachten, ist dies genügend, solange deine Übungen regelmässig und konsistent sind, Tag für Tag.

Andere Arten von Praktiken, vorher im Sadhana dieses Buches beschrieben, wenn sie regelmässig ausgeführt werden, stärken die Fähigkeit und vermehren dein Fassungsvermögen um dieses Gleichgewicht zwischen dem Inneren und dem Äusseren, aufrecht zu erhalten. Diese komplizierte Studie des Bewusstseins, stetige gegen schwankende Gedanken, kann nur weitergeführt werden, indem man den langsamen und manchmal schwierigen Zugang nimmt, nicht übermässig begeistert durch Erfolg oder entmutigt durch Versagen.